Der Veitscher Grenzlauf ist wirklich sehr zu empfehlen, wunderbar organisiert und wirklich ein Erlebnis, auch wenn die Streckenführung nicht gerade zu den einfachsten  gehört, knackige Anstiege und zum Teil enge anspruchsvolle Trails zwischen Km 35 und 40 und dann bis zum Ziel  (Km 56) keine Zeit um sich auszurasten.

Der Tag begann für mich mit dem obligaten Frühstück um 5.00 Uhr. Reisspagetti mit Olivenöl und Tomaten, danach noch einmal Kontrolle der Ausrüstung und ab in Richtung Steiermark. Kurz nach 7 Uhr Ankunft in Veitsch, wunderbar, die Sonne scheint bereits und der Platzsprecher verkündet eine Temperatur auf 1800 m von 6 Grad.

Nach der Startnummernausgabe kehrt langsam Ruhe ein, noch 1 Stunde bis zum Start die man sich mit ein bisserl Plaudern vertreibt. Eine halbe Stunde vor dem Start, aufwärmen, einreiben, dazu Musik von Pink Floyd auf den Kopfhörern, da kommt die von mir so geliebte Ruhe ins Spiel. Noch schnell ein paar Fotos und los geht's, der Startschuss erfolgt mittels Böllerknall und der Läufertross setzt sich in Bewegung.

  • es geht locker nach obenes geht locker nach oben

Der erste Kilometer dient zum aufwärmen und geht flach durch das Dorf am Friedhof vorbei und dann der erste Anstieg ca. 5 km lang und laut Ausschreibung soll sich hier bereits der Spreu vom Weizen trennen. Na ja ich zumindest fühle mich gut und es geht locker an einigen Mitbewerbern vorbei nach oben. Auf die selbe Art und Weise geht es weiter bis Kilometer 21. Von hier sieht man bereits die Schlüsselstelle der Strecke, den Anstieg über den Teufelssteig. Echt beeindruckend, fast 500 Hm auf 1,5 km. Ab nun ist flott gehen angesagt und auch das geht besser als erwartet. Endlich bin ich oben und es geht ein bisserl flacher dahin. "Na war ja gar nicht so schlimm" obwohl man das zittern in den Beinen doch stark bemerkt.

Der Abstieg hat es in sich, ein Gämsensteig zum Teil auch ziemlich steil. Natürlich haut's mich zweimal ganz furchtbar auf, aber blutige Knie gehören wahrscheinlich heute für mich dazu, soll aber nicht mehr passieren.

Kilometer 35, der Abstieg ist geschafft. Ein kurzer Blick zurück und es kommt ein Gefühl der Zufriedenheit auf und ein Läufer neben mir bemerkt lakonisch, dass es ohnedies nur noch ein "Halber" ist. "Na was ist schon ein Halbmarathon" denke ich, "also eigentlich bin ich ja schon im Ziel". Doch da habe ich mich getäuscht, jetzt wird es erst richtig anstrengend. Vom Bergablaufen bekomme ich ziemliche Rückenschmerzen und jeder Schritt wird zur Qual, das wird mir erst dadurch bewusst, dass ich mich auf die Anstiege zwischendurch schon freue, oder als ich mit dem Oberarm an einem Ast hängen blieb und ich mich über eine andere Form des Schmerzes zu freuen beginne. Hier bekommt man für sein Startgeld was geboten, denke ich.

  • ZieleinlaufZieleinlauf

Zwei Einzelläufer und ein paar Staffelläufer überholen mich als ich endlich aus dem Tal den Platzsprecher höre, es ist bald vorbei, denke ich, zwei Kilometer noch und ich sehe das Ziel vor mir. Noch einmal am Friedhof vorbei und durchs Dorf. Fast ist es vorbei, am liebsten würde ich jetzt gehen, aber ich bin mir nicht sicher warum. Bin ich froh das es vorbei ist, oder finde ich es schade.

Zieleinlauf, 6:06:45 sagt der Platzsprecher, ich werde fotografiert, ein paar Leute klatschen, schön hier zu sein, ein schöner Lauf und viele nette Leute.

Und spätestens seit gestern nach dem auslaufen wird aus dem "Nie wieder" ein "nächstes Jahr schaffe ich es unter 6 Stunden"

Man braucht ja etwas, worauf man sich freuen kann ........

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