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... war mein Zweiter, den ich dort absolvierte. Noch bevor es an den Start ging, bemerkte man, dass sich die Veranstalter viel Mühe gaben und nichts dem Zufall überlassen wollten. Bereits auf der Hauptstraße war bestens ausgeschildert, wo es zum Startgelände ging. Die Anmeldung wie immer unbürokratisch, schnell, keinerlei Wartezeit ... und um 7:01 Uhr gings für mich schon los.
Das übliche bergauf – bergab und nach 4,9 km war schon die erste Labestation erreicht. Die Strecke selbst wird seit beginn der Veranstaltung jedes Jahr geändert, manchmal mehr – manchmal aber auch weniger.....diesmal dürfte es etwas mehr gewesen sein, da ich mich an so gut wie nichts erinnern kann. Persönlich hatte ich jedenfalls den Eindruck, das sie schöner, aber auch weniger selektiv war. Entlang von wunderschönen Waldwegen, Forst- und Wirtschaftswegen, kurzzeitig auch auf der Strasse, galt es den Rundkurs zu absolvieren.
Eine Frage beschäftigte aber heute wohl alle Teilnehmer viel mehr, als die nach der Strecke: Wird das Wetter halten?
Je später es wurde, desto grauer zeigte sich auch der Himmel, am späten Vormittag regnete es dann kurzzeitig, aber es reichte nicht aus um irgendwen zu motivieren, seine Regensachen auszupacken – 5 Minuten später war es dann auch schon wieder vorbei, darüber hinaus war es auch recht warm, sodass die paar Tropfen eher als angenehm empfunden wurden. Nach etlichen Anstiegen, ebenso vielen Abstiegen und 6 gut bestückten Labestationen erreichte ich dann das Ziel. Da ich die Nacht zuvor kaum geschlafen habe, verzichtete ich schweren Herzens auf das kulinarische Verwöhnprogramm im Zielbereich und fuhr sofort nach Hause. Als ich dort ankam, öffnete der Himmel seine Schleusen und es regnete als gäbe es kein morgen mehr ... und es regnet immer noch.
Mein Resümee zum heutigen Wandertag:
- Schöne Strecke, die weniger mit Ausblicken, aber dafür umso mehr mit der Führung bestach
- Wie schon voriges Jahr absolut empfehlenswert und aufgrund der vielen Nebenbewerbeauch bestens als Ziel für einen Familienausflug geeignet
- Von allen mitgemachten Wanderung die am besten Beschilderte – absolut „verirrsicher"
Eckdaten:
- 40,74 empfehlenswerte Kilometer
- Nettozeit: 6:02:02
- Höhenmeter: 1'536
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Ich habe diesen Sonntag doch tatsächlich beim 25. Vienna City Marathon - Anker Halbmarathon verbracht. Es war mein erster offizieller Bewerb überhaupt den ich LAUFEND absolviert habe. Ich bin tatsächlich 21,1 km GELAUFEN!
Es war ein tolles Erlebnis und ich kann nur schwärmen!
Das Startsignal habe ich zwar auf der Toilette sitzend erlebt, dank Chip wird die Zeitnehmung ja auch netto aufgezeichnet und so hat sich mein "kleines Service" auch noch als kluger Schachzug herausgestellt. Bei strahlendem Sonnenschein und guter Stimmung mischte ich mich unter 30.071 andere TeilnehmerInnen.
Bei der ersten Verpflegungsstation verwechselte ich das Trinkwasser mit dem Schweißschwammwasser und nach 5 km hat dann auch das Ziehen in den Schienbeinen nachgelassen. Fast wäre ich auf einer Bananenschale ausgerutscht und konnte anschließend das Seitenstechen gerade noch abfangen.
Die lange Gerade bis nach Schönbrunn wollte in der Hitze kein Ende nehmen, nach einer Rechtskurve ging es dann aber stetig bergab. Am Ring und besonders vor der Oper wurde dann noch ordentlich Stimmung gemacht und so kam ich in guter Verfassung am Heldenplatz auf Fußballrasen ins Ziel.
Beim Stöbern in den Ergebnislisten konnte ich herausfinden, dass alle unsere Teammitglieder, die an drei verschiedenen Bewerben teilgenommen hatten, gut ins Ziel gekommen sind!
Ich gratuliere allen und hoffe, dass wir bald wieder so zahlreich an einer Veranstaltung teilnehmen werden.
Auch das anschließende Treffen mit meiner Familie war ein gelungener Abschluss für eine toll organisierte Veranstaltung!
+++ Vicky Hofbauer +++
Ergebnis
Langes Baden, eine ausgiebige Mahlzeit und die Füße hoch lagern, das war nachher zu Hause noch die Devise!
Keep on walking, keep on running
alles Liebe!
Eure Vicky
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23. Marathon des Sables, 28. März - 7. April 2008
Ich weiß noch nicht so richtig, in welche Kategorie ich diese Lauf- und Erlebniswoche in der marokkanischen Sahara einstufen soll ... und ich habe Zweifel, dass ich das Erlebte auch nur annähernd in Worte fassen kann.
Trocken-sachlich kann man sagen: ca. 245 km in 6 Etappen mit Eigenversorgung durch die marokkanische Sahara. Die Organisation stellt täglich ein Biwak mit 8er-Berberzelten, Checkpoints im Abstand von ca. 8 - 12 km, Wasser (10,5l /Tag, die im Biwak bzw. an den Checkpoints ausgegeben werden) und medizinische Versorgung. Im Rucksack sind neben einer schmalen Liste mit Pflichtmaterial mindestens 2.000 kcal Verpflegung pro Tag... Die Strecke ist in einem Roadbook beschrieben, dazu gibt's eine Karte mit Peilungen zwischen den Wegpunkten und zum Drüberstreuen regelmäßig gut sichtbare Markierungen.
Das was für mich den Mythos des MDS ausmacht, ist aber die Mischung aus ...
- einer unglaublich vielfältigen Landschaft mit weich-fließenden Dünen und karstigen Felsformationen, unendlichen Weiten, die durch plötzlich aufragende Berge begrenzt werden; ein Gemälde in gelb bis schwarz, himmelblau gerahmt und gespickt mit Grüntönen
- Urlaub mit Freunden, die man vorher noch nicht kennt
- einer professionellen High-Tech-Organisation mit Herz, die spüren lässt, dass ihr jede/r TeilnehmerIn gleich wichtig ist
- der Unberechenbarkeit des Unbekannten
- der sportlichen Herausforderung
- der Begegnung mit sich selbst und
- Gänsehaut bei 47° im Schatten.
Preludium
Solide vorbereitet trete ich die Reise nach Marokko an und erlebe bereits bei der Ausgabe des Roadbooks Unerwartetes: keine Schonung auf den ersten Etappen; gleich am ersten Tag - mit (noch) schwerem Gepäck - geht es in den großen Dünengürtel von Erg Chebbi und über eine Distanz von 31 km, Etappe 2 und 3 gehen dann über 38 und 40 km. Das ist doch ein wenig mehr, als erwartet und so lege ich noch im Bus auf dem Weg in die Wüste eine ordentliche Portion Respekt drauf.
Die Vorbereitungen im ersten Biwak laufen reibungslos. Unser 8er-Zelt (Claudia aus Aachen, Uwe aus Tübingen, Thomas aus Liechtenstein, Heidi und Peter aus Graz, Tim aus Witten und Thomas aus Stuttgart) harmoniert von Anfang an und mein Equipment funktioniert hervorragend. Einzig in Sachen Verpflegung bin ich nochmals gefordert, den richtigen Kompromiss zwischen "so viel wie nötig" und "so wenig wie möglich" zu finden.
Stage 1 (31,6 km, Erg Chebbi – Erg Znaigui)
Ich starte sehr zurückhaltend. Mein Fokus ist auf meine Füße gerichtet und bereits nach ca. 5 km stoppe ich mitten in den Dünen um eine leichte Druckstelle abzukleben. Auch bei den beiden CPs lasse ich mich nieder, um die Füße auszulüften und zu pflegen ... Viel Zeit, aber im Nachhinein wahrscheinlich gut investiert. Die Strecke schmeckt an diesem Tag nach "Dünenburger": zwischen zwei Dünengürteln mit ca. 1'500 Höhenmetern wird ein langes Plateau serviert. Ich erreiche Biwak 2 nach 6:37:47, von denen ich nur den kleineren Teil gelaufen bin
Stage 2 (38 km, Erg Znaigui – Oued el Jdaid)
Ich bekomme langsam ein Gefühl für die Geschwindigkeit und Entfernungen und laufe gut an, in den Dünetten nehme ich aus Respekt die Kraft aus den Schritten und gehe. Bei CP1 Nach 12 km werden die Füße wieder gepflegt. Zwischen km 18 und 24 hab ich dann die ersten Krisen; es geht nicht so wie ich will, die Schultern beginnen unter dem Rucksack zu schmerzen und schließlich reißt auch noch der Brustgurt aus der Führung: stehen bleiben, Rucksack abnehmen, reparieren, auf die Schultern und weiter geht´s ... aber das zerklüftete und unebene Wadi macht mir zu schaffen, bevor ich mich nur noch gehend in CP2 (km 24) retten kann. Nach der Fußpflege in CP2 laufe ich mit frischem Mut an, bis nach einem km eine bisher unentdeckte Blase unter dem Ballen platzt: Wieder anhalten, Schuhe aus, Füße versorgen ... Schließlich bringt mich mein MP3-Player zu CP3 und nach insgesamt 7:38:20 weiter ins Biwak 3. "Was einen nicht umbringt macht hart".
Stage 3 (40,5 km, Oued el Jdaid – Ba Hallou)
Wieder laufe ich gut und kontrolliert an, langsam lerne ich den Sand zu lesen und meine Schritte entsprechend zu wählen, versorge allerdings wieder mitten in den Dünen bei ca. km 11 meine Blasen. Bei CP1 (km 13) dasselbe nochmals ... Ab hier läuft´s allerdings nahezu perfekt. Sowohl durch die Dünen vor als auch nach dem Jebel Foum al Hopaht finde ich einen guten Schritt, über den Berg selbst sowieso. Bei CP2 nach 25,5 km gibt's an diesem Tag für meine Füße die letzte ausführliche Pause, denn trotz zweier zäher Kilometer zwischen km 28 und km 30 verwöhne ich bei CP3 nur meinen Rücken mit etwas Gymnastik und ziehe gleich weiter. Kleine Orientierungsprobleme auf den letzten Kilometern spornen mich dann noch zu einem Finish ins Biwak 4 an, das ich gemeinsam mit der in Frankreich lebenden Rumänin Elena anziehe, die bei km 37,5 auf mich aufläuft. Erstmals habe ich das Gefühl, dass ich sicher finishen werde, es macht richtig Spaß! 8:55:47
Stage 4 (75,5 km, Ba Hallou – Oued Ahssia)
Heute geht es an´s Eingemachte. In der Früh sortiere ich unnötiges Material aus und optimiere mit Psychotricks mein Rucksackgewicht, indem ich z.B. überflüssigen Hirschtalg aus der Tube drücke ... Ich finde wieder ein gutes Starttempo und lasse mich nicht von anderen irritieren. Bei km 7,5 kommt dann ein Schlüsselerlebnis. Beim steilen Anstieg (25%) auf den El Oftal entscheide ich mich gegen den Singletrail am Fels und kann auf der daneben liegenden Riesendüne ein ganzes Stück der nur äußerst langsam vorankommenden Kolonne überholen; ein mentaler Anker, der mir Halt und Flügel zugleich gibt. Ab einem kurzen Halt bei CP1 (km 12,5) treffe ich immer wieder meinen „Wingman" Uwe. Ab CP2 (km 23), bei dem ich erstmals völlig ohne Rast durchlaufe sind wir dann auch über weitere Passagen gemeinsam unterwegs und basteln gedanklich an Wetten für die große deutsche Samstag-Abend-Show. Fußprobleme kenne ich heute keine, deshalb wird bei CP3 (km 35) auch nur ausgelüftet aber nicht geklebt. Nach dem Aufstieg auf den Mhadid Al Elahau kämpfe ich eine Stunde wieder mit tiefem Sand, schaffe es aber gemeinsam mit Uwe noch vor Sonnenuntergang zum CP4, wo wir die Espit-Kocher auspacken und uns für die Nacht rüsten. Punkt 20:00 brechen wir auf und gehen die nächsten 5 km gemeinsam mit Veteran Volker. Dann muss ich wieder laufen, das Gehen macht meinen Knien zu schaffen. Der Untergrund wird wieder zunehmend sandiger und steiniger .... In den nächsten Stunden treffe ich auf der Strecke nur etwa 15 andere, allesamt von hinten, bis ich um 1:45 schließlich wie in Trance durch den beleuchteten Zielbogen laufe. Überglückliche 16:32:46.
Stage 5 (42,2 km, Oued Ahssia – Isk N´Brahim)
Schon am Ruhetag nach der „long stage" versuche ich den hartnäckigen Gedanken „nur ein Marathon" zu bezwingen und versuche einen angemessen respektvollen Zugang für die vorletzte Etappe zu finden. Zum Frühstück trinke ich außer meinem Müsli einen von Tims übrig gebliebenen Brühwürfeln und am Start bin ich wieder voll bei der Sache ... bis ich bemerke, dass meine rechte Handschlaufe für den Stock fehlt. Nach erfolgloser Suche im Lager bastle ich aus Tape und Elastoplast Ersatz und stehe punktgenau zum Countdown wieder in der Menge. 3, 2, 1, ab! Es läuft wie geschmiert, bei CP1 nehme ich das Wasser im Vorbeigehen mit, bei CP2 nehme ich mir gerade mal Zeit, die Schuhe zu entsanden. Wenn ich in diesem Schnitt weiter mache, bin ich nach 6 Std. im Biwak ... Dann wird aber der Boden richtig tief, dazu Hitze um die 45°, an Laufen ist bei mir nicht mehr zu denken. Nahe einer Oase erbarmen sich meiner ein paar marokkanische Mädchen; sie nehmen mich an den Händen und bringen mich wieder in Trab. Dann endlich CP3 (km 31) und nur noch 11 km, die sich auf einer leicht ansteigenden Ebene allerdings ganz schön ziehen. Den Zielbogen kann ich ganze 20 Minuten lang sehen, bevor ich endlich ins letzte Biwak einlaufe. 7:15:12.
Stage 6 (17,5 km; Isk N´Brahim – Tazzarine)
Die letzte Etappe des Marathon des Sables ist ein wenig wie „alleine am 5er" für den Stürmer im Fußball; treffen muss er allerdings immer noch! Der Rucksack ist mittlerweile auf das Notwendigste erleichtert, die Strecke ist auch flach und nicht so anspruchsvoll, wie an den vorangegangenen Tagen. Trotzdem bin ich konzentriert bei der Sache. Ich laufe wieder meinen gewohnten Rhythmus, achte darauf, dass ich mich nicht vertrete und bemühe mich, mein mittlerweile schmerzendes linkes Schienbein zu ignorieren. Mit jedem Kilometer werden die bunt gekleideten Kinder mehr, man spürt die Nähe der Stadt Tazzarine. Die letzten Kilometer werden noch einmal lang: hinter jedem Mauervorsprung oder Straßenbiegung könnte das Ziel sichtbar werden ... die endgültige Zielgerade ist dann aber viel zu kurz. Dieses Finale hätte ich noch kilometerlang auskosten können. Nach 2:30:02 hängt die begehrte Finisher-Medaille um meinen Hals ...
Was ich noch sagen wollte ...
Die unbeschreiblichen Eindrücke, die unvergesslichen Begegnungen und die erkenntnisreichen Dialoge mit mir selbst habe ich aus diesen Zeilen ausgeblendet; es würde ja doch niemand verstehen, geschweige denn nachempfinden können.
Unbedingt los werden will ich allerdings noch ein "Danke Anke!".
>>> [Anm.d.Redaktion: Anke Molkenthin, Teammitglied von Team-Austria-Unlimited, Siegerin 1997 Marathon-des-Sables]
Ohne sie hätte ich vielleicht nie entdeckt, dass Laufen auch Spaß machen kann, ... hätte ich nie den Mut gehabt, mich in dieses Abenteuer zu stürzen ... und wäre wohl auch nicht so passend vorbereitet gewesen!
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Spät aber doch trafen Uschi und ich am Start beim Feuerwehrhaus ein, kurz noch frühstücken und schon ging es bei strahlendem Sonnenschein los.
Wie immer handelte es sich um einen "blauäugigen Schnellstart": Null Ahnung von Streckenbeschaffenheit, Topographie noch sonst irgendwas, aber dafür sicherheitshalber die Regenwäsche im Rucksack.
Gleich zu Beginn ging es rein in den Wald und wir spulten unsere Kilometer auf Wald- und Forstwegen ab. Relativ schnell erreichten wir die erste Kontrollstelle und wenn man es ganz genau betrachtet, dann änderte sich auch den ganzen , lieben Tag nichts, nur das Wetter schlug am frühen Nachmittag um. Die Regenwäsche konnte zwar im Rucksack bleiben, aber aufgrund der schwankenden Temperaturen wurden die Laufjacken angezogen, dann wieder weggepackt, ... rausgekramt, angezogen um sie ein paar Minuten wieder wegzupacken.
Die Strecke an sich war wieder perfekt beschildert und auch die Labestellen waren mit überaus freundlichen Leuten besetzt. Ab und an erhaschte man durch den dichten Wald einen Blick auf irgendwelche Ruinen oder Kirchen, teilweise von den Anhöhen runter ins Tal. Die Hälfte der Distanz – und damit auch den wesentlich schwierigsten Abschnitt, die meisten Höhenmeter und auch den höchsten Punkt - hatten wir nach knapp über 3:30 Stunden hinter uns, dann schalteten wir aufgrund leichter Schmerzen im Knie meiner Begleitung auf Sparflamme um und wanderten mit zügigem Schritt dem Ziel entgegen, wo wir uns dann kulinarisch verwöhnen ließen.
Mein Resümee zum heutigen Wandermarathon:
- Empfehlenswert
- Keine wirklich Highlights, außer die Blicke auf die o.a. Zeitzeugen
Eckdaten:
- Ziemlich genau 42 Km, leider hab ich einmal die Uhr nicht rechtzeitig eingeschaltet.
Zusätzlich wurden zwei Ehrenrunde mit insgesamt ca. 2 - 2,5km gedreht -
vor lauter Plaudern und herum albern, haben wir uns glatt verlaufen. - Nettozeit: 6:37:53
- Höhenmeter: 1'862
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Eigentlich war für mich ja geplant die Strecke zumindest teilweise zu laufen, damit die Kondition wieder auf Vordermann gebracht wird, allerdings wurde daraus nichts, da es sich um eine „geführte" Wanderung handelte. Nach kurzem Überlegen, ob ich gleich wieder nach Hause düsen soll, oder ob doch Mitwandern das sinnvoller wäre, entschied ich mich für das Zweitere – wenn's nichts hilft, dann schadet es bestimmt auch nicht. Gesagt – getan.
Kurz nach 8:00 Uhr brach unsere 11-köpfige Truppe in Richtung Hohe Wand auf. Zuerst auf asphaltierten Wegen, dann auf Forststrassen und Waldwegen, schließlich auf unbefestigten Waldwegen und Trampelpfaden.
Das Ziel unserer ersten Etappe: Der Himmel – so sah es zumindest aus, denn bereits auf den ersten 4,5 Km wurden 600 Höhenmeter absolviert. Oben auf dem Plateau angekommen gönnten wir uns eine kurze Pause im Hochkogelhaus. Danach ging es im stetigem bergauf und bergab fast ans Ostende der Hohen Wand zum Herrgottschnitzerhaus. Kurze Pause – weiter zum Kleinkanzelhaus, nahe dem Westende der Hohen Wand, zum Mittagessen ..... und dann weiter zur letzten Pause ins nächste Haus, dessen Namen mir entfallen ist.
Das Wetter zeigte uns, was es zu dieser Jahreszeit so alles drauf hat. Wurden wir zu Beginn mit etwas Sonneschein verwöhnt, durften wir oben auf dem Plateau im Regen- und Schneeschauer weiter marschieren.
Im Anschluss an die Pause im unbekannten Haus, führte der Weg wieder zurück nach Willendorf, wo wir den Tag bei netten Gesprächen ausklingen ließen.
Mein Resümee des heutigen Wandertages:
- Absolut empfehlenswert
- Tolle Ausblicke zum Rosaliengebirge, Hochschneeberg bis hin zum Neusiedlersee
- ...das man dem Wetterbericht nicht trauen soll, wusste ich schon vor dem heutigen Tag
Eckdaten:
- 32,49 gemessene GPS Km, obwohl es laut Wanderführer knappe 40 sein sollten
(eventuell Aussetzer während der Regen- und Schneeschauer, obwohl die Strecke durchgehend auf der Karte angezeigt wird) - Nettogehzeit: Gerade aus 7:00 Stunden
- Höhenmeter: 2'359
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Am Vortag strömender Regen, aber am Samstag, den 8.12. schien für uns die Sonne. Ich wollte es nicht glauben, aber mein Bruder Albert hatte sich auch zum Treffpunkt um 11.21 Uhr vor dem Bahnhof Hütteldorf eingefunden. Er war schon den gesamten Vormittag sehr aufgeregt und füllte seine Energiereserven noch schnell mit einem Hot-Dog am Bahnhofswürstelstand auf.
Erich (Mickler) und seine Hündin Sissi kamen dann nur leicht verspätet mit der Bahn aus dem Salzkammergut an. Heinz unterstützte uns noch moralisch, um uns anschließend zu verlassen, da er an diesem Tag auch eine Verabredung mit Werner zu einer weiteren Planungsbesprechung in Baden vereinbart hatte.
Frohen Mutes und voller Tatendrang ging es gegen den Uhrzeigersinn der Mauer des Lainzer Tiergartens am Weg Nr. 44 (rot-weiß-rot) entlang, mit Start Nikolaitor. Anfänglich noch unschöne Strecke der Straße entlang, eben weiter an der großen Baustelle des Lainzer Wildschweintunnels vorbei, Pulverstampftor, Weidlingau, Stadt des Kindes und Glasgraben. Wegen der steilen Wegführung wechselte mein Pulsmessgerät auf Alberts Bauch. Wir gelangten nach 9,7 km bis zum Dreihufeisenberg mit 521 HM.
Der Waldboden war sehr nass, gatschig und beschwerlich. Aus diesem Grund hatte Albert beschlossen am Dreihufeisenberg umzukehren. Später rief er uns aus der Pizzeria in Weidlingau an und versicherte uns, dass er mit Pizza und Bier verwöhnt wurde.
Erst zwei Trinkpausen hinter uns, die die letzten bleiben sollten, durch die reizvolle Landschaft, manchmal die Mauer aus den Augen verlierend, vorbei am Dianator, Laabertor und Gütenbachtor. Kurz den Weg Nr. 44 verlierend fast bis zur Wotruba-Kirche, wieder zurück zur Mauer und zum Maurer Wald. Irgendwo beim Lainzertor, vielleicht im Hörndlwald war wahrscheinlich der Halbmarathon komplett, aber um die Runde zu schließen mussten wir noch am St. Veiter Tor und Adolfstor vorbei. Nach gut 26 km und 5 Stunden kehrte Erich beim Supermarkt MERKUR ein, um für die Hündin Sissi etwas zu Fressen und für ihn selbst etwas zu Trinken zu besorgen.
Für mich hieß es flott nach Hause zu kommen, was mir mit der Straßenbahnlinie 49 auch gelang, um zu duschen, mich frisch zu machen, um die Abo-Vorstellung im Burgtheater nicht zu versäumen. Leider war die Vorstellung im Burgtheater nicht nach meinem Geschmack und so verließen mein Mann und ich schon in der Pause das Theater, was ich bisher noch nie gemacht habe.
Diese Theaterveranstaltung würde ich nicht wiederholen, das Training zum Halbmarathon aber schon!!!
Hier noch genaue GPS-Daten von Erich:
- Distanz: 26,21 km
- Zeit: 4:32:55 Std.
- gesamter Aufstieg: 658 m
- gesamter Abstieg: 587 m
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Es ist Samstag, der 21. Juli 07, einer jener Tage, an denen die Radiosender fortdauernd anraten, jedwede sportliche Freizeitaktivität sein zu lassen. Das klingt zwar unbotmäßig übertrieben, entbehrt aber im grunde doch nicht eines Funkens an Wahrheit, wie sich später herausstellen wird, als es dann heisst, am sog. "Stierwoschboden", mitten im Ötscher Naturpark, werden +38 Grad gemessen.
Ich befinde mich bereits 25 km in der ersten Etappe des Ötscher Ultramarathons, die mit 1'850 Höhenmetern insgesamt in einem "Rundkurs" von Lackenhof 50 km wieder an den Ausgangspunkt zurückführt. Bislang lief alles nach Plan. Im hintersten Fünftel des vermutlich kleinsten Teilnehmerfeldes der letzten Jahre gestartet, laufe ich ohne unnötige Anstrengungen im ruhigem Tempo dahin, die wunderschöne Naturlandschaft genießend. Einzig aufpassen muss man, dass man nicht zu sehr in Trance kippt, weil die Markierungen, die anfangs an den mit Fahrzeugen zugänglichen Passagen des Kurses noch überreichlich vorhanden waren, immer rarer werden, und mitunter an einigen wesentlichen Gabelungen gänzlich fehlen. Die Veranstalter werden nachher sagen, dass diese über Nacht entfernt worden sein müssen. Alleine auf Plastikbänder zu setzen, mit kaum Bodenmarkierungen ist aber auch etwas unprofessionell. Ansonsten wird sich aber herausstellen, dass die Organisation recht gut funktioniert, und v.a. die Obsorge für jeden einzelnen Läufer von Streckenposten zu Streckenposten lückenlos getrimmt ist. Insofern ist der kurze Umweg mangels der fehlenden Markierung auch schnell wieder vergessen.
Ich nähere mich der 30 km - Labestelle, wo sich der einzige Zeit-Cut-off-Punkt befindet. Mit 3:40 Std. passiere ich mit gutem Polster das 4h-Limit für diesen Punkt und fühle mich noch relativ "frisch" für den außergewöhnlichen Hitzetag.
Animiert schaue ich mir bewusst die gebirgige Landschaft mit seinen Canyons an, durch den einen jetzt der Kurs flussaufwärts führt. Langsam beginne ich nun aber auch zu realisieren, was die letzten Streckenposten immer betonter meinten, als sie von dem "Backofen" der Ötschergräben sprachen. Jetzt nämlich führt der Pfad entlang den vom Fluss eingeschnittenen Canyonwänden an der Seite flusswärts. Die Sonneneinstrahlung ist hier sehr hoch und mir scheint, die Felswand strahlt die Wärme noch zusätzlich zurück. Die letzten 5 km muss ich wohl richtig geschwitzt haben, wie die ganze Strecke davor zusammen. Noch ahne ich aber nicht richtig, was die Konsequenzen später sein werden. Bei den nächsten Labestellen bei km 35 und 40 "tanke" ich zwar nochmals viel Wasser, merke aber auch schon, wie schwierig es für den Köroper ist, das ganze auch so schnell wieder aufzunehmen, dass es regenerierend wirkt. Beim letzten Anstieg des Kurses dann auf den Riffelsattel hinauf, würde ich am liebsten auf allen vieren vorwärtsmachen. Nach unendlich langer Zeit, wie es mir scheint, erreiche ich die Labestelle auf der Sattelhöhe, von wo es dann die letzten Kilometer wieder relativ gradlinig fast 500 HM zurück nach Lackenhof geht. Ausgepowert, aber dennoch in relativ gutem Zustand komme ich ins Ziel. Die schnellen waren vermutlich alle schon bei der Pasta Party und sind schon im Bad ......
Ich dagegen nutze die Zeit nun für ein kurzes "Eis-Bad" im nahe gelegenen Fluss, und fahre dann weiter zum Lunzer See und dann nach Gaming in die Pension. Schließlich wartet ja am Sonntag noch eine weitere Etappe.
Am Sonntag morgen präsentiert sich nun die Wetterlage von einer ganz anderen Seite: wolkenverhangene Ötschergipfel und schwere Regenwolken trüben die Euphorie vor dem Start etwas. Es scheinen auch nur relativ wenige zum separat gewerteten Berglauf nur am Sonntag gekommen zu sein. Kurz vor dem Start fängt es auch dann noch zu regnen an, und die Rennleitung beschließt aus Sicherheitsgründen, die Haute-Route auf eine "sanftere" Variante zu verlegen, weil oben keine Sicht mehr vorhanden war. Das bedeutet dann konkret eine von 22 km knapp unter 20 km reduzierte Streckenlänge und ein paar Höhenmeter weniger am zweiten Tag. Dennoch entwickeln sich aber die Bedingungen nach Laufbeginn immer besser und eigentlich ist es für den Anstieg auf den Berg nach einer längeren Runde in mittlerer Höhe auf Forstwegen geradezu ideal "kühl" und man kann sogar ein wenig aufs Tempo drücken, wenn man Lust dazu hat. Nach einem längeren Anstieg, meiste Zeit auf Forst-Schotterstrasse und zum Schluss auf einem Steig, wird schon der Wendepunkt erreicht, wo natürlich alle Startnummern abgehakt werden. Dann geht es praktisch diridissima wieder runter nach Lackenhof. Das haut nochmals ordentlich rein in die geplagte/n Muskulatur und Gelenke, macht aber dennoch ordentlich Spass, die letzten der 70 Kilometer auch die schnellsten sein zu lassen.
Halbwegs zufrieden erreichte ich das Ziel und gönne mir gleich eine ordentliche Mahlzeit. Zuviel der Powerbars etc. hatte ich in den letzten 30 Stunden zu mir genommen. Nach einem weiteren abschließenden Kältebad im Fluss, begebe ich mich nach einem ausgefüllten Wochenende auf die Heimfahrt.
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Der Veitscher Grenzlauf ist wirklich sehr zu empfehlen, wunderbar organisiert und wirklich ein Erlebnis, auch wenn die Streckenführung nicht gerade zu den einfachsten gehört, knackige Anstiege und zum Teil enge anspruchsvolle Trails zwischen Km 35 und 40 und dann bis zum Ziel (Km 56) keine Zeit um sich auszurasten.
Der Tag begann für mich mit dem obligaten Frühstück um 5.00 Uhr. Reisspagetti mit Olivenöl und Tomaten, danach noch einmal Kontrolle der Ausrüstung und ab in Richtung Steiermark. Kurz nach 7 Uhr Ankunft in Veitsch, wunderbar, die Sonne scheint bereits und der Platzsprecher verkündet eine Temperatur auf 1800 m von 6 Grad.
Nach der Startnummernausgabe kehrt langsam Ruhe ein, noch 1 Stunde bis zum Start die man sich mit ein bisserl Plaudern vertreibt. Eine halbe Stunde vor dem Start, aufwärmen, einreiben, dazu Musik von Pink Floyd auf den Kopfhörern, da kommt die von mir so geliebte Ruhe ins Spiel. Noch schnell ein paar Fotos und los geht's, der Startschuss erfolgt mittels Böllerknall und der Läufertross setzt sich in Bewegung.
Der erste Kilometer dient zum aufwärmen und geht flach durch das Dorf am Friedhof vorbei und dann der erste Anstieg ca. 5 km lang und laut Ausschreibung soll sich hier bereits der Spreu vom Weizen trennen. Na ja ich zumindest fühle mich gut und es geht locker an einigen Mitbewerbern vorbei nach oben. Auf die selbe Art und Weise geht es weiter bis Kilometer 21. Von hier sieht man bereits die Schlüsselstelle der Strecke, den Anstieg über den Teufelssteig. Echt beeindruckend, fast 500 Hm auf 1,5 km. Ab nun ist flott gehen angesagt und auch das geht besser als erwartet. Endlich bin ich oben und es geht ein bisserl flacher dahin. "Na war ja gar nicht so schlimm" obwohl man das zittern in den Beinen doch stark bemerkt.
Der Abstieg hat es in sich, ein Gämsensteig zum Teil auch ziemlich steil. Natürlich haut's mich zweimal ganz furchtbar auf, aber blutige Knie gehören wahrscheinlich heute für mich dazu, soll aber nicht mehr passieren.
Kilometer 35, der Abstieg ist geschafft. Ein kurzer Blick zurück und es kommt ein Gefühl der Zufriedenheit auf und ein Läufer neben mir bemerkt lakonisch, dass es ohnedies nur noch ein "Halber" ist. "Na was ist schon ein Halbmarathon" denke ich, "also eigentlich bin ich ja schon im Ziel". Doch da habe ich mich getäuscht, jetzt wird es erst richtig anstrengend. Vom Bergablaufen bekomme ich ziemliche Rückenschmerzen und jeder Schritt wird zur Qual, das wird mir erst dadurch bewusst, dass ich mich auf die Anstiege zwischendurch schon freue, oder als ich mit dem Oberarm an einem Ast hängen blieb und ich mich über eine andere Form des Schmerzes zu freuen beginne. Hier bekommt man für sein Startgeld was geboten, denke ich.
Zwei Einzelläufer und ein paar Staffelläufer überholen mich als ich endlich aus dem Tal den Platzsprecher höre, es ist bald vorbei, denke ich, zwei Kilometer noch und ich sehe das Ziel vor mir. Noch einmal am Friedhof vorbei und durchs Dorf. Fast ist es vorbei, am liebsten würde ich jetzt gehen, aber ich bin mir nicht sicher warum. Bin ich froh das es vorbei ist, oder finde ich es schade.
Zieleinlauf, 6:06:45 sagt der Platzsprecher, ich werde fotografiert, ein paar Leute klatschen, schön hier zu sein, ein schöner Lauf und viele nette Leute.
Und spätestens seit gestern nach dem auslaufen wird aus dem "Nie wieder" ein "nächstes Jahr schaffe ich es unter 6 Stunden"
Man braucht ja etwas, worauf man sich freuen kann ........
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Ein erster Triathlon also. Nach dem 'Antesten' dieser Disziplin mittels dem "Mürzman" Duathlon vor fünf Wochen war es jetzt also soweit, die dritte Sportart - das Schwimmen - mal bei einer offiziellen Veranstaltung dem Radfahren und Laufen noch hinzuzufügen. Der Half-Ironman am 2. Juni 2007, das erste mal in Österreich veranstaltet, bot sich da natürlich als ausgezeichnete Gelegenheit an.
Damit begannen aber auch schon vor der Veranstaltung die ersten Herausforderungen: Wie zu so einem Gummifrack zu kommen, wo ich doch selbst noch nie in meinem Leben in einem Neoprenanzug gesteckt hatte. Zum Glück konnte mir Manfred von unserem 'Team Austria Unlimited' aushelfen und leihte mir seinen. Am Freitag vor dem Triathlon gab es also die Registrierung und all die anderen Prozeduren zu meistern, inklusive Race Briefing. Es war klar zu bemerken, wie viel mehr Komplexität zwei zusätzliche Sportarten in eine Veranstaltung hineinbringen, im Vergleich z.B. mit einer Marathonveranstaltung.
Es galt unzählige Abläufe zu verinnerlichen, Regeln zu beachten und zu merken, auf dieses und jenes ja nicht zu vergessen, die unzähligen Disqualifizierungsgründe (inklusive Verbot von Windschattenschwimmen oder so ähnlich) zu internalisiern, etc. Und doch war letztlich die Schwimmbrille am Renntag zu Hause vergessen geblieben. Aber dafür hat man ja die "Ironman-City" mit all den Verkaufsständen. Es ging also in der Früh gemütlich an mit dem einchecken des Rads. Dann war mal Pause bis zum Start um 14h, was ich als zu langweilige und unnütze Wartezeit empfand. Man hätte auch schon 2 Stunden früher starten können. Aber das ist vielleicht die einzig wirkliche Kritik an der Veranstaltung; ansonsten war alles sehr professionell durchorganisiert bis zu vielen Details hin. Naja, um 200 EUR Startgeld wohl auch zu erwarten. Dass aber trotzdem über 1.000 freiwillige Helfer noch im Einsatz sein mussten, um einen Half möglich zu machen, ist schon beeindruckend. Und die Leute waren auch noch absolut geduldig, nett und freundlich. Also vom Rahmen her eine sehr positive Erfahrung gleich mal.
Beeindruckend für einen Rookie wie mich war sicherlich auch das Starterfeld. Gestartet wurde in 5 'Wellen', davon die erste Wave mit den Profi-Triathleten aus aller Welt. Na die ziehen ab beim Schwimmstart, das liess keinen Fisch ungerührt.... Ich startete mit Wave-4, nach Altersgruppen also, schon bei den eher langsameren. Trotzdem war ich mit meinen 45 Minuten für die 1.9 K durch zwei Seen (Viehhofener See, dann Lauf über die Traisen via Holzsteg und weiter im Ratzersdorfer See) durchaus zufrieden. Was klar gesagt werden kann - im Neopren in einem trüben See schwimmt es sich doch anders als in den 25m-Bahnen des Hallenbades! Aber zum Glück hatte der zweite See viel weniger Gras und Algenzeugs als am Anfang der Schwimmstrecke.
Danach gings torkelnd raus aus dem Wasser bis sich der Gleichgewichtssinn wieder stabilisierte, und dann raus aus dem Gummismoking und aufs Rad. Booahh! - der Anblick war krass: von dem anfänglichen Rädermeer war nach 45 Minuten Badevergnügen nicht mehr viel zu sehen. Nichts als leere Radparkplätze. Ich konnte mein Rad unter den paar verbliebenen leicht finden.
Jetzt dachte ich wirklich "rein in die Pedale was geht"; Du musst noch Zeit aufholen. Aber mittlerweile hatte es zu regnen begonnen, und die Strasse war klitschnass, also ziemlich gefährlich in den Kurven, bis ich endlich auf der Autobahn oben war. Ja, die hatten tatsächlich drei Spuren der Autobahn für uns Radler gesperrt! Es trocknete dann gleich auf und rasch ging es nordwärts Richtung Donautal/Wachau. Jetzt kam dann anschliessend ne kleine Überraschung - die Radstrecke war nicht flach wie fälschlicherweise angenommen, sondern hatte doch zwei bissige Anstiege dabei. Hatte ich also doch was überlesen in all den Unterlagen! Naja, wenigstens konnte ich das Pulsfrequenzlimit austesten, was ja fürs Berglaufen eh gut brauchbar ist. Die Wachau flog eindrucksvoll vorbei an mir und das Wetter wurde wieder schlechter. Die Strecke bog nach Aggstein wieder weg vom Donautal Richtung SW zuruck nach St. Pölten. Jetzt noch über den zweiten Anstieg, und es begann gerade bei den steilen Bergabstellen dann heftigst zu regnen.
Wäre ich nur schon schneller da gewesen, dann hätte mich der letzte Guss beim Laufen erwischt, nicht auf dem Rad. Kurz war mir sogar ein wenig kalt geworden, aber das sollte sich schnell wieder ändern. Im Flachen auf dem Weg zum Start/Zielbereich hin 'dampfte' die Luft wieder und es war jetzt feuchtschwül geworden. Schon ritt ich wieder in die Wechselzone ein mit meinem Bike und die 90K waren endlich vorbei. Fast 30 km/h Schnitt gingen auch ok.
Endlich durfte ich nun Laufen. Für einen Läufer erfüllt sich da beim Triathlon ein aufgebauter Wunsch. Und tatsächlich hatte ich nach den bislang erlebten Schwimm- und Radanstrengungen nun effektiv das Gefühl, ich kann mich 'laufend' erholen. Es standen zwar noch zwei gleichlange Runden entlang der Traisen rein Richtung St. Pölten - Stadt auf dem Programm, aber ich begann sogar noch andere zu überholen. Flugs war der Halbmarathon auch schon vorbei und ich lief relativ agil ins Ziel ein. Hätte sogar ein wenig mehr sein können (aber man muss ja nicht gleich übermütig werden...).
Insgesamt eine tolle Erfahrung, ob von den insgesamt 6 h:08 Min. die 14 Minuten "Boxenstopp" in zwei mal Wechselzone allerdings so 'normal' sind, bezweifle ich mittlerweile. Aber beim ersten mal darf man sich ja noch ab und zu länger umsehen, wo man sich gerade befindet, nicht wahr? Und ausserdem muss es ja noch Verbesserungspotenzial für die Zukunft geben...
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Die Frage war ja anfangs nur jene, ob es für einen Läufer mit Ambitionen auf 'etwas Radfahren' möglich wäre, gleich beim 'Mürzman' mitmachen zu können? Also, um die Antwort vorwegzunehmen: ja - es geht: aber nicht ohne wesentliche Lektionen zu beachten (lernt man dann erst wirklich, wenn man es tatsächlich macht).
Die Grundkondition muss natürlich da sein, um 6 oder mehr Stunden mal eine gewisse Herzfrequenz durchzuspulen. Die anfänglichen 10K Laufen in der Morgenfrische sind ja i.d.R. für alle recht angenehm und noch relativ einfach. Bei den folgenden 102 Radkilometern trennt sich aber schnell die Spreu vom Weizen. Vorteil liegt hier eindeutig bei den Radspezialisten. Ich bin wahrscheinlich aus Sicht der anderen relativ gemütlich dem Feld hinterhergefahren (dafür musste ich auf kein Windschattenfahren achten, was verboten ist....), für meine Begriffe aber eh recht stramm. Die 3 Anstiege, die zu bewältigen sind (ab Mürzsteg über den Lahnsattel, dann Anstieg nach Maria Zell rauf, und zuletzt dann noch übers Niederalpl retour) mit insgesamt ca. 1.100 HM zehren dann schon ordentlich an den Muskeln. Wieder in Mürzzuschlag zurück liegen dann nochmals 2 Runden auf der 10K-Strecke vor einem (insgesamt auch 600 HM bei den in Summe 3 Laufrunden des Extremduathlon). Da zeigt es sich halt, wie man sich die Kraft eingeteilt hat. Neben ausreichender Flüssigkeitszufuhr (Wetter war ja superschön), sollte man schon ein paar Sportriegel auch noch knabbern unterwegs, damit man die letzten beiden Stunden dann auch noch laufend erleben kann.
Da ich mir die Kraft bei meinem Duathlondebut aus 'Respekt' vor der Aufgabe relativ gut eingeteilt hatte, kam ich ohne wesentliche Probleme mit 6h-50' dann endlich in Mürzuschlag ins Ziel. Das war zwar dann relativ am Ende des Feldes, aber dieses ist ja auch sehr selektiv und inkludiert auch die Besten der Steiermark in dieser Sportart (Mürzman ist gleichzeit auch die Steir. Meisterschaft im Extremduathlon).
Also für Läufer mit Dua- oder Triathlonambitionen durchaus empfehlenswert, wenn man sich nicht gleich halsbrecherisch ins Sprinten miteinlässt, sondern sein eigenes Tempo konsequent hält und sonst wie bei den Laufultras auch die Einstellung auf einen mind. 6-stündigen Sportevent mitbringt. Die Organisation ist super, und Stimmung einfach gut. Alles nette Leute, die Obersteirer!
Mürzman Extremduathlon => Run: 10 KM + Bike: 102 KM + Run: 20 KM