Ein erster Triathlon also. Nach dem 'Antesten' dieser Disziplin mittels dem "Mürzman" Duathlon vor fünf Wochen war es jetzt also soweit, die dritte Sportart - das Schwimmen - mal bei einer offiziellen Veranstaltung dem Radfahren und Laufen noch hinzuzufügen. Der Half-Ironman am 2. Juni 2007, das erste mal in Österreich veranstaltet, bot sich da natürlich als ausgezeichnete Gelegenheit an.

Damit begannen aber auch schon vor der Veranstaltung die ersten Herausforderungen: Wie zu so einem Gummifrack zu kommen, wo ich doch selbst noch nie in meinem Leben in einem Neoprenanzug gesteckt hatte. Zum Glück konnte mir Manfred von unserem 'Team Austria Unlimited' aushelfen und leihte mir seinen. Am Freitag vor dem Triathlon gab es also die Registrierung und all die anderen Prozeduren zu meistern, inklusive Race Briefing. Es war klar zu bemerken, wie viel mehr Komplexität zwei zusätzliche Sportarten in eine Veranstaltung hineinbringen, im Vergleich z.B. mit einer Marathonveranstaltung.

Es galt unzählige Abläufe zu verinnerlichen, Regeln zu beachten und zu merken, auf dieses und jenes ja nicht zu vergessen, die unzähligen Disqualifizierungsgründe (inklusive Verbot von Windschattenschwimmen oder so ähnlich) zu internalisiern, etc. Und doch war letztlich die Schwimmbrille am Renntag zu Hause vergessen geblieben. Aber dafür hat man ja die "Ironman-City" mit all den Verkaufsständen. Es ging also in der Früh gemütlich an mit dem einchecken des Rads. Dann war mal Pause bis zum Start um 14h, was ich als zu langweilige und unnütze Wartezeit empfand. Man hätte auch schon 2 Stunden früher starten können. Aber das ist vielleicht die einzig wirkliche Kritik an der Veranstaltung; ansonsten war alles sehr professionell durchorganisiert bis zu vielen Details hin. Naja, um 200 EUR Startgeld wohl auch zu erwarten. Dass aber trotzdem über 1.000 freiwillige Helfer noch im Einsatz sein mussten, um einen Half möglich zu machen, ist schon beeindruckend. Und die Leute waren auch noch absolut geduldig, nett und freundlich. Also vom Rahmen her eine sehr positive Erfahrung gleich mal.

Beeindruckend für einen Rookie wie mich war sicherlich auch das Starterfeld. Gestartet wurde in 5 'Wellen', davon die erste Wave mit den Profi-Triathleten aus aller Welt. Na die ziehen ab beim Schwimmstart, das liess keinen Fisch ungerührt.... Ich startete mit Wave-4, nach Altersgruppen also, schon bei den eher langsameren. Trotzdem war ich mit meinen 45 Minuten für die 1.9 K durch zwei Seen (Viehhofener See, dann Lauf über die Traisen via Holzsteg und weiter im Ratzersdorfer See) durchaus zufrieden. Was klar gesagt werden kann - im Neopren in einem trüben See schwimmt es sich doch anders als in den 25m-Bahnen des Hallenbades! Aber zum Glück hatte der zweite See viel weniger Gras und Algenzeugs als am Anfang der Schwimmstrecke.

Danach gings torkelnd raus aus dem Wasser bis sich der Gleichgewichtssinn wieder stabilisierte, und dann raus aus dem Gummismoking und aufs Rad. Booahh! - der Anblick war krass: von dem anfänglichen Rädermeer war nach 45 Minuten Badevergnügen nicht mehr viel zu sehen. Nichts als leere Radparkplätze. Ich konnte mein Rad unter den paar verbliebenen leicht finden.

Jetzt dachte ich wirklich "rein in die Pedale was geht"; Du musst noch Zeit aufholen. Aber mittlerweile hatte es zu regnen begonnen, und die Strasse war klitschnass, also ziemlich gefährlich in den Kurven, bis ich endlich auf der Autobahn oben war. Ja, die hatten tatsächlich drei Spuren der Autobahn für uns Radler gesperrt! Es trocknete dann gleich auf und rasch ging es nordwärts Richtung Donautal/Wachau. Jetzt kam dann anschliessend ne kleine Überraschung - die Radstrecke war nicht flach wie fälschlicherweise angenommen, sondern hatte doch zwei bissige Anstiege dabei. Hatte ich also doch was überlesen in all den Unterlagen! Naja, wenigstens konnte ich das Pulsfrequenzlimit austesten, was ja fürs Berglaufen eh gut brauchbar ist. Die Wachau flog eindrucksvoll vorbei an mir und das Wetter wurde wieder schlechter. Die Strecke bog nach Aggstein wieder weg vom Donautal Richtung SW zuruck nach St. Pölten. Jetzt noch über den zweiten Anstieg, und es begann gerade bei den steilen Bergabstellen dann heftigst zu regnen.
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Wäre ich nur schon schneller da gewesen, dann hätte mich der letzte Guss beim Laufen erwischt, nicht auf dem Rad. Kurz war mir sogar ein wenig kalt geworden, aber das sollte sich schnell wieder ändern. Im Flachen auf dem Weg zum Start/Zielbereich hin 'dampfte' die Luft wieder und es war jetzt feuchtschwül geworden. Schon ritt ich wieder in die Wechselzone ein mit meinem Bike und die 90K waren endlich vorbei. Fast 30 km/h Schnitt gingen auch ok.

Endlich durfte ich nun Laufen. Für einen Läufer erfüllt sich da beim Triathlon ein aufgebauter Wunsch. Und tatsächlich hatte ich nach den bislang erlebten Schwimm- und Radanstrengungen nun effektiv das Gefühl, ich kann mich 'laufend' erholen. Es standen zwar noch zwei gleichlange Runden entlang der Traisen rein Richtung St. Pölten - Stadt auf dem Programm, aber ich begann sogar noch andere zu überholen. Flugs war der Halbmarathon auch schon vorbei und ich lief relativ agil ins Ziel ein. Hätte sogar ein wenig mehr sein können (aber man muss ja nicht gleich übermütig werden...).

Insgesamt eine tolle Erfahrung, ob von den insgesamt 6 h:08 Min. die 14 Minuten "Boxenstopp" in zwei mal Wechselzone allerdings so 'normal' sind, bezweifle ich mittlerweile. Aber beim ersten mal darf man sich ja noch ab und zu länger umsehen, wo man sich gerade befindet, nicht wahr? Und ausserdem muss es ja noch Verbesserungspotenzial für die Zukunft geben...