Am Samstag, 15.6., also nur ein paar Tage vor 'Midsummer' - dem längsten Tag am nördlichen Erdhalbkreis - findet alljährlich (nun schon zum 13. Mal) der Santa Claus Marathon in Rovaniemi (Lappland), Finnland, statt. Schon die Anreise mit dem Auto übers nördliche Schweden eröffnet einen guten Eindruck über Natur und Klima in diesen nördlichen Breiten. Trotzdem ist der Santa Claus Marathon ein Stadtmarathon, wenngleich die Strecke auch durch viel grünes Wohngebiet läuft. Nicht umsonst ist Rovaniemi ja die flächenmäßig größte Stadt Europas, aber mit mehr Waldanteil als städtisch verbautem Gebiet. Um exakt 18:00 Uhr ist  an der Polarkreislinie im Santa Claus Village der Start zum Marathon, Halbmarathon und einem 12KM-Lauf. Es hat noch warme 18° C und die Sonne scheint unentwegt, nachdem es tagsüber eher bewölkt war. Der Sonnenschein wird nun noch bleiben bis fast vor Mitternacht. Die Sonne geht ja am Polarkreis am 6.Juni auf und erst wieder am 7.Juli unter.

Auf dem ersten Streckenteil geht's gleich zügig dahin Richtung Süden. Nach 3 km erreichen wir bereits Santa Park, das defacto ein Vergnügungspark untertage ist. Wir laufen in den 'Stollen' ein, durch die mittlerweile besucher-leeren Gänge und nach einigen Minuten wieder auf der anderen Seite des 'Berges' hinaus. Jetzt geht es weiter in Richtung des Kemi-Flusses, einem der beiden großen Flüsse, an den Rovaniemi liegt. Nach ca. 7 km erreichen wir das Flußufer und es geht eine Weile entlag des Kemi-Flusses Richtung Zentrum, bevor die Strecke bei KM 11 nochmals nach Norden abbiegt. Jetzt treffen wir wieder auf die 12-KM-Laufroute, während wir uns bereits Richtung Stadzentrum bewegen. Noch vor der Halbmarathonmarke wird nun die große Spannbrücke über das Zusammenströmen des Ounas- und Kemi-Flusses überquert. Für die Marathonläufer/innen geht es weiter entlang der Uferpromenade und per Schleife etwas südlich wieder über den Fluß in die Stadtteile Katajaranta und Pöykkölä. Alles hier liegt irgendwie am Wasser und ist von saftig grünen Wiesen und Bäumen umgeben. Die etwas 'unruhige' Strecke, mit vielen kleinen Auf und Ab's und anhaltendem Sonnenschein mit +18°, fordert mittlerweile doch schon einigen Einsatz und man freut sich schon, die Distanz so gegen 22h dann hinter sich gebracht zu haben. Noch gilt es aber, eine weitere Schleife, eigentlich Kehrtwende bei KM 30 zu machen (wieder nahe am Wasser des Kemi-Flusses) und zrück Richtung Stadtzentrum zu eilen. Bei KM 39 geht es nochmals übers Wasser und an der Süduferpromenade Richtung Innenstadt. Im letzten Kilomter wird nochmals eine Brücke überquert und es geht direkt in die Fußgängerzone zur Marathon-Ziellinie am Lordi's Platz. Ich bekomme gleich die Finisher-Medaille umgehängt. Sie ist aus Holz und hat ein Rentier mit Laufschuh eingebrannt. Außerdem gibt es natürlich Verpflegung und unsere am Start abgegebenen Kleidersäcke retour. Es ist weiterhin taghell und ein lauer 'Abend'. Daher wird die Siegerehrung dann um 0:00 Uhr in der Fußgängerzone stattfinden. Ich gehe einstweilen in mein Hotel ums Eck duschen. Um Punkt 0 Uhr beginnt auch die nette Siegerehrung, und es werden Pokale an Altersgruppen mit 5-Jahresabstand verteilt. Damit fällt auch für mich ein Pokal als 3. meiner AK ab. Besonders gefreut hat mich, daß ich auch noch weitere Laufkolleg/inn/en aus Österreich hier im hohen Norden Europas getroffen habe. Und so gehen Christa, Helmut, seine Frau Brigitta und ich noch ins nahe Irish-Pub und lassen gemeinsam ein besonderes Marathonlauferlebnis ausklingen. [Werner K.]

 L1100119Rovaniemibridgecmpr

L1100120 Rovaniemi - Koskenranta waterfront cmpr

L1100143 Rovaniemi - Lordis Square SCM  cmpr

L1100137 Rovaniemi - SCM Finisher medal cmpr

 L1100147 Rovaniemi - Lordis Square SCM WK-3 cmpr

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